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Überall veröffentlichen Blogger, wie „Fake“ Instagram ist, wie gestellt und gekauft alle großen Accounts sind und wie falsch wir in unserer Wahrnehmung von Realität beeinflusst werden. #fürmehrrealitätaufinstagram
Doch wer redet eigentlich darüber, warum wir uns trotzdem die gestellten Posts anschauen, den „falschen“ Accounts folgen und unsere Inspiration auf dieser Plattform holen.

Ich mag ästhetische Bilder und ich mag inszenierte Bilder. Manchmal mit richtig viel Aufwand. Bilder, über die ein Gefühl, eine Stimmung ausgedrückt wird.
Natürlich entsteht nicht jedes Bild super spontan und man sieht nicht immer und überall brillant aus. Manchmal braucht man 100 Versuche, bis da das eine Bild ist, (fast) genau so, wie man es sich vorgestellt hat.
Natürlich liege ich nicht immer so da und jemand macht zufällig ein Bild, natürlich ist mein Frühstückstisch nicht immer schön angerichtet.
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Ich habe nicht die Anforderung, dass fremde Menschen sich auf Instagram voll und ganz öffnen und das ganze reale Leben öffentlich machen.
Natürlich teilt man unter 100 Bildern das Schönste, natürlich filmt man nicht mit, wenn man am Boden ist.
Man selbst sollte auf Instagram das teilen, was sich für einen gut anfühlt. Sich nicht verrückt machen. (das reale Leben ist immer noch wichtiger, als das Erscheinungsbild im Internet!)
Accounts folgen, die man sich gerne anschaut und nicht bei jedem Bild verzweifelt, weil man das Gefühl bekommt, selbst so aussehen zu müssen.

Es ist nichts Schlimmes daran, Bilder zu inszenieren, das Beste herauszuholen und vielleicht bis zum Umfallen zu überarbeiten. Wenn das deine Leidenschaft ist, go for it. Verkauf es nur nicht für einen Schnappschuss aus deinem perfekten Leben, gib nichts für die Realität aus, was es nicht ist.
Von Außenstehenden werden Blogger verurteilt, die für Ihre Mühe bezahlt werden möchten. Menschen, die von Beruf „Influencer“ sind und von dem Geld leben können. Bevor Blogs modern wurden, hat man Zeitschriften gelesen – für Geld. Blogs sind digitale, (persönlichere) Zeitschriften. Und nichts spricht gegen Kooperationen – solange sie ehrlich sind.
Dieser Post ist selbst durch eine kleine Kooperation mit handyhuellen.de entstanden, die mir ein paar echt schöne Handyhüllen und einen Displayschutz für mein neues Handy zugeschickt haben, hier Samsung Galaxy S5-Hüllen in Marmor- und Holzoptik. (Werbung)
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Und ja, ich hasse es, wie manche Menschen verzweifeln, weil sie nicht schön, nicht schlank und nicht besonders genug für Instagram sind. Wie sie Persönlichkeiten erfinden müssen, Bilder soweit retuschieren und mit Filtern übersehen, dass man sie auf der Straße kaum wieder erkennen würde und das Selbstwertgefühl von Followerzahlen abhängt. Wie Körper von schlanken sportlichen Bloggern nicht nur als Vorbild, sondern als Norm und als Muss angesehen werden. Wie soziale Plattformen Schönheitswahn vorantreiben.

Aber es gibt nicht nur diese Seite von Instagram. Es gibt immer mehr Accounts, die sich damit beschäftigen, zu zeigen, wie die Wirklichkeit aussieht, dass auch sie einen Bauch haben, dass nicht alles so ist, wie es im Internet scheint.

Haben Influencer eine Vorbildsfunktion?
Ja. Ob gewollt oder nicht. Vor allem jüngere Menschen lassen sich schnell von dem beeinflussen, was sie im Internet an ihren „Vorbildern“ sehen. 14-jährige folgen heutzutage 20-jährigen Youtuberinnen, die für sie zum Lebensmittelpunkt werden. Geben ihr Geld für Produkte aus, die ihnen eingeredet werden.
Man sollte einen gesunden Abstand wahren. Ich schaue mir gerne Beiträge an, die einen Menschen nahezu „perfekt“ erscheinen lassen – aber es sollte immer bewusst sein, dass das nicht die Realität ist. Dass es immer mehrere Seiten an einem Menschen gibt und dass nicht jeder alle diese Seiten mit der Öffentlichkeit teilt.
Will ich mehr Realität, dann treffe ich mich privat mit Freunden und erwarte diese intime Ehrlichkeit nicht von Fremden aus dem Internet.

Ich selbst liebe einige Seiten an Instagram. Liebe inszenierte, gestellte Bilder (dir für mich zu Instagram dazu gehören) und liebe es, Bilder zu machen, die ich auch oft teile. Ohne mein privates Leben komplett öffentlich zu machen.
Doch natürlich liebe ich nicht das komplette Fake-Life auf sozialen Medien.
Und ich habe Angst um die Menschen, die sich Instagram zu sehr zu Vorbild nehmen.

3 Comments

  • Christine 10. September 2018 at 11:55

    Letztlich bin ich als Fotografin eben auch ein optischer Mensch und habe daher kein Problem mit inszenierten Fotos. 😉
    Was mich halt mehr stört: wie unverschämt das alles langsam wird. Gerade im Landschaftsfoto Bereich war ich halt mittlerweile an vielen Orten (in der Nähe von einem wohne ich sogar), die ständig auf diesen Fotos auftauchen. Und weiß, dass man da nicht hingehen darf. Oder Drohnen verboten sind usw.
    Das solche Sachen ignoriert werden und sich Touristen absolut respektlos der Natur gegenüber verhalten, stört mich wesentlich mehr als “geschönte” Accounts.
    Ganz ehrlich: den Kindern und Jugendlichen muss man halt einfach ein Bewusstsein dafür beibringen, dass das alles auch Fake sein kann.
    Aber das ist letztlich mit Werbung, Anzeigen usw. auch nicht anders… Es bringt nicht, dass nur auf das “perfekte” Leben von ein paar Instagrammer/Blogger zu schieben.

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    • Maikie 11. September 2018 at 19:19

      Ja, da hast du auf jeden Fall recht!
      Für das “perfekte Instagram-Bild/Selfie” gehen einige Menschen zu weit und grade in Sachen landschaft begeben sich viele nicht nur an Orte, die verboten sondern manchmal auch lebensgefährlich für sich oder andere Lebewesen sind. Ich denk da an die vielen Menschen, die schon starke Unfälle hatten, weil sie sich am Rande einer Klippe ablichten mussten.. Kann für mich auch ein echt cooles Bild sein, keine Frage, aber ich finde es schrecklich, wenn es unprofessionell und damit gefährlich wird – nur für Social Media…

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  • Nessa 10. September 2018 at 16:36

    Oh man, du sprichst mir so aus der Seele!
    Natürlich glaube ich nicht, dass die Mädels auf Instagram jedes mal ihr Badezimmer aufwändig mit Kerzen, Blüten und Obst dekorieren, bevor sie in die Wanne steigen. Oder das sie und ihr Freund eine perfekte Beziehung haben, jeden morgen perfekten Toast und Waffeln in ihrem perfekten Bett verzehren und dabei schon perfekt geschminkt sind. Aber die Fotos sind trotzdem schön, und als Inspiration verwende ich sie trotzdem sehr gerne, da sie es schaffen, ein bestimmtes Lebensgefühl zu vermitteln.
    Schwierig wird es aus meiner Sicht erst, wenn Influencer Anfangen, dieses Lebensgefühl für Produkte auszuschlachten – wenn ein fitter Sport-Instagramer plötzlich für Fatburner Pillen wirbt, von denen sie / er weiß, dass sie nicht wirken, aber vermittelt: “Hey! Mit diesen Dingern kannst du sein wie ich, es ist so einfach!”
    Das ist immer die Kehrseite der Medaille…
    Grüße
    Nessa
    https://ichdupasst.blog

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