Ich liebe die Zeit mit mir allein.
Vielleicht nur der Moment vorm Einschlafen oder der Morgen, wenn ich ein wenig zu lange im Bett liege, die Welt draußen höre, doch allein auf meinem kleinen Planeten bin, nur für kurze Zeit, um nachzudenken oder zu genießen, dass es mich gibt,
genau hier, genau jetzt.
Mir ist es wichtig, Ausflüge und auch Reisen mal allein zu machen. Auch, wenn ich einen Freund habe, der mich begleiten würde.
Diese Zeit allein ist wichtig.
In sich selbst hinein horchen bei langen Spaziergängen und Sonnenuntergängen, selbst klar kommen in einer fremden Stadt.
Mit sich selbst Eis essen oder Kaffee trinken gehen.
Sich klar werden, dass man mit sich selbst nicht allein ist, sondern in bester Gesellschaft.
So etwas braucht Zeit, viel Zeit. Und grade, wenn man mit sich selbst überhaupt nicht klar kommt – wenn man immer jemanden um sich braucht, um bloß nicht allein zu sein – dann sollte man umso häufiger Momente mit sich allein einführen.
Vor lauter Charakteren um sich herum findet man den eigenen oft kaum noch wieder; hat zwar Spaß, aber fühlt sich unausgeglichen und falsch.
Ich nehme Abstand von dem Gedanken, dass ich nur allein in die Stadt gehe, wenn niemand Zeit für mich hat. Ich bin gerne auch allein unterwegs.
Und Abstand von Aussagen, wie dass man Probleme hat, wenn man alleine trinkt.
Abende mit Freunden machen Spaß, und ebenso Abende, an denen ich zu Hause zu lauter Musik tanze, mit einer Weinflasche in der Hand. Solange das alles nicht aus Verzweiflung ist.
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Ich bin ein Mensch, der gerne in Gesellschaft ist. Während meiner Zeit in Norwegen, als ich extrem viel allein war – um mich herum nichts als Schnee und Berge, ohne Freunde und der Möglichkeit, auszugehen oder neue Leute kennen zu lernen – bin ich manchmal verzweifelt, ich hätte so gerne etwas unternommen. Hätte mich mit anderen unterhalten – nicht über WhatsApp – oder einfach nur dagesessen, zwischen vielen Menschen, vielleicht Fremden. Ich hab im letzten Jahr so viel Zeit zum Nachdenken gehabt, dass ich mit mir selbst keine neuen Gesprächsthemen mehr gefunden habe. Ich habe das Gefühl, dass ich über fast jedes Ereignis in meinem Leben intensiv nachgedacht hab. Ich hatte Zeit, mit allem Ballast abzuschließen, aus allen Fehlern zu lernen und zu verstehen, warum ich manchmal völlig falsch gehandelt habe. Ich habe mich so gut kennengelernt, dass ich mich so gut und so ausgeglichen fühle, wie mein ganzes Leben noch nicht.
Die ganze Zeit allein war hart – natürlich unternehme auch ich Dinge gerne in Gesellschaft – aber sie hat mir unfassbar gut geholfen.
Ich komme mit mir selbst viel besser klar – und somit auch mit anderen.
Durch Selbstsicherheit und Selbstakzeptanz trete ich auch anderen viel offener und weniger ängstlich gegenüber.
Ich bin nirgendwo wirklich allein. Ich habe immer mich selbst dabei und auch in einer fremden Stadt habe ich die Menschen um mich herum.
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Zeit alleine ist so unfassbar wichtig, um sich selbst zu reflektieren, herauszufinden wonach man sucht und das und damit sich neu zu finden. Man muss sich nur trauen sich die Zeit auch zu nehmen, denn natürlich ist das nicht immer schön. Wunderbar, dass du dich getraut hast.
Liebe Grüße Anne
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